Wenn einem so viel Gutes wiederfährt…

…das ist einen „Asbach Uralt“ wert! Glaubt mir, heute konnte mich der Metronom dank seines neuerdings eingeführten Alkoholverbots vom „Frustsaufen“ abhalten – das war es dann aber auch, was ich dem gelb-blauen Beförderungsunternehmen an Guten abringen kann. Dazu aber gleich mehr.

Irgendwie komme ich die letzen Tage nicht so gut in den Schlaf. Dafür schlafe ich dann morgens gerne etwas länger. Nun – gut, 10 Minuten Morgentoilette reichen dem äußerst attraktiven Mann vor mir im Spiegel locker.

Wieso es dem Bahnhofskiosk auch nach mehr als zwei Wochen nicht gelungen ist, meine Liegblingszigarettenmarke zu besorgen, kann ich eigentlich nur darin begründet sehen, dass das Personal eigentlich schon mit dem Abkassieren überfordert ist. Lesen, oder sogar schreiben von Bestellungen gehörten wohl nicht zu den Einstellungskriterien… ich gehe – nein, ich hetze  also halbwegs entnervt und mit kritisch niedrigen Nikotinpegel zum Bahnhof um festzustellen, dass die Ansage „…in Kürze…“ auch mehrere Minuten bedeuten kann.

Die Bahn fährt ein. An der Seite prangt ein großes Pendel – dieses sollte wohl in guten Zeiten, Zeichen für eine zuverlässige Verbindung sein. Heute wünschte ich mir, dass es dieses Pendel real geben würde und das es diesen gelb-blauen „Zustand“ mit einem gezielten Schwung dorthin befördern würde wo es hingehört – mit einem lauten Krachen auf den benachbarten Schrottplatz.
Vielleicht sind es versteckte Sparmaßnahmen, dass seit mehreren Tagen 3 von 5 Waggons einfach mal abgesperrt bleiben. Mit meinem viel zu niedrigen Nikotinpegel hetze ich also zur nächsten (funktionierenden) Tür um mir unter Einsatz aller körperlichen Fähigkeiten noch einen der besseren Stehplätze zu sichern. Ich frage mich ob die Techniker dieser Gammelbahn gelegentlich auch mal im Kiosk jobben… ach nee da ging ja wenigstens das Licht.
Irgendwie blieb der Zug dann auch kurz vor Norstemmen stehen. Ok, wäre es nicht so kalt geworden und draußen etwas heller, könnte man sich erlaben, an dem von hier aus sicher sehr reizvollen Blick auf die Marienburg – man nimmt sich ja sonst viel zu wenig Zeit für die reizvollen Seiten seiner Heimat. Durchsage: „…bla, bla, Triebwerk, …, bla, bla…“ – da kommt er auch schon aus seiner Kabine gekrochen – ein völlig hilflos dreinblickender Lokonaut. Allein meine Freude darüber das er sich nun durch den fast kniehohen Schnee bis zum anderen Ende des Zuges zur Lokomotive quälen darf, hält mich davon ab ihn auf die zuverlässige Technik anzusprechen. Kurze Zeit später geht dann auch ein rucken durch die Tram – er hat das Ding doch nicht etwa angschoben?
Eine sächselnde Durchsage vom Lokonauten später rollt der Haufen Schrott also wieder.

Mit 30 Minuten Verspätung – eine durchaus reife Leitung bei ca. 22 Minuten Nettofahrzeit – komme ich an meinem Zielbahnhof an. Ich entschließe mich für den 3km langen Weg durch die  winterliche Arbeitersiedlung bei der großen Landeshauptstadt. Hier gibt es auch nur Räumdienste für die Straßen. Diese knallen dann die Schneelast auf den lieblos, vor Tagen zuletzt freigekratzten Gehsteig. Man möchte meinen mit gesund lebenden Fussgängern nimmt man es nicht so genau – ja klar, ist ja auch ökonomischer die Zwangsarbeiter per LKW an den Arbeitsplatz zu karren.
Trotzdem entschließe ich mich für diesen Weg, denn da gibt es eine Tankstelle bei der ich meinen Lieblingsnikotinmangelstiller bekomme. Noch ein kurzer Griff zu meinem Lieblings-Zimt-Kaugummi. Was die Verkäuferin nach nennen des Gesamtbetrages von mir zu hören bekommt mag ich hier nicht noch mal erwähnen – T’schuldigung, Sie können ja nichts für den sabber geifenden Pächter in seinem mit Spintfotos beklebten Hinterzimmer, der meint, das 35% Preissteigerung vertretbar wären!
So, raus hier, kippe rein – und ja – die Zigarette danach ist schon was besonderes.

Mal sehen, wie der Rest vom Tag wird. Ich freu mich schon bin gespannt auf heute Abend, das ist aber eine andere Geschichte…



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